Mit Anja durch das Haareneschviertel // Zeig mir dein Oldenburg!
1.12.18Den Ruhepol gleich um die Ecke: Anja im Botanischen Garten |
Die Stadtteil-Serie "Zeig mir dein Oldenburg" geht in die zweite Runde und macht nur einen kleinen Katzensprung vom im letzten Monat vorgstellten Dobben- ins benachbarte Haareneschviertel.
Ich bin bei meiner besten Freundin Anja zu Gast, die schon seit zweieinhalb Jahren in diesem schönen Stadtteil wohnt (in einer echten Oldenburger Hundehütte! Genau ;) diese Häuser kennt ihr ja noch vom letzten Mal). Und als ich Anja frage, was sie mit ihrem Viertel verbindet, antwortet sie sofort: "Schöne Häuser und Treppenhäuser." Da kann ich ihr nur beipflichten. Unser kleiner Spaziergang nimmt heute auch seinen Anfang in Anjas Treppenhaus, in dem sie gerne Fotos macht (z.B. von dem Ginko-Baum vor dem Fenster und wie er sich im Laufe des Jahres verändert).
Ich bin bei meiner besten Freundin Anja zu Gast, die schon seit zweieinhalb Jahren in diesem schönen Stadtteil wohnt (in einer echten Oldenburger Hundehütte! Genau ;) diese Häuser kennt ihr ja noch vom letzten Mal). Und als ich Anja frage, was sie mit ihrem Viertel verbindet, antwortet sie sofort: "Schöne Häuser und Treppenhäuser." Da kann ich ihr nur beipflichten. Unser kleiner Spaziergang nimmt heute auch seinen Anfang in Anjas Treppenhaus, in dem sie gerne Fotos macht (z.B. von dem Ginko-Baum vor dem Fenster und wie er sich im Laufe des Jahres verändert).
From where I stand - Ein Traum in Altbau |
Wir gehen zuerst eine Sackgasse, die Adlerstraße, entlang, die mit ihren Nachbarstraßen auf der Stadtkarte betrachtet ein akkurates Schachbrettmuster abgibt. "Weil die Straßen hier fast parallel verlaufen, kann ich jedes Mal einen anderen Weg nach Hause nehmen", sagt Anja und schmunzelt. Wie ich selbst ist auch sie immer auf der Suche nach unentdeckten und schönen Ecken. Und so ist sie eines Tages bei der Suche nach einem Parkplatz am Ende der Adlerstraße gelandet.
Wir bleiben vor einigen Häusern stehen, weil sie sich von den anderen im Viertel abheben. Ich würde sie laienhaft als "Architektenhäuser" bezeichnen. Anja und ich sind uns jedenfalls einig, dass sie teilweise sehr experimentell aussehen (eins ist zum Beispiel auf der einen Seite fast komplett verglast...).
Wieder an der Ecke Adlerstraße/Margartenstraße angekommen, gehen wir weiter zu unserem nächsten Ziel (Botanischer Garten) und stehen plötzlich vor einer Schule, die sich vor mir, zwischen all den Häusern und parallelen Straßen, jahrelang versteckt gehalten hat. So erlebt man selbst in einem Stadtteil, den man schon relativ gut kennt, immer noch Überraschungen! Und ein schöner Spielplatz ist auch gleich noch daneben! Unglaublich! :)
Also wenn ihr das, so wie ich, noch nicht wusstet und demnächst mal im Botanischen Garten seid, dann geht doch mal gegenüber des Gartens (im Philosophenweg) einen kleinen Fahrradweg zwischen den Häusern lang und schon seid ihr dort!
Nicht nur schöne Häuser sondern auch schöne Zäune gibt es hier im Haareneschviertel |
Und wenn ihr dann sowieso schon mal dort seid, könnt ihr auch mal durch die Seitenstraßen mit so schönen Namen wie Blumenstraße, Kastanienallee oder Katharinenstraße streifen. Denn dort gibt es immer etwas zu entdecken: kunstvoll dekorierte Vorgärten (in einem Garten stehen z.B. das ganze Jahr über Gartenmöbel eingedeckt mit Teegeschirr), schöne Pflanzen ("Das Haareneschviertel ist für seine Rosen berühmt", verrät mir Anja) und echte Traumhäuser (die man sich aber vielleicht nie leisten werden kann).
Nicht nur konservative Bepflanzung gibt es in Haarenesch, auch ein bisschen kreativen Wildwuchs |
Doch nun kommen wir mal zum Botanischen Garten, den viele von euch sicher schon kennen. Hier verbringt Anja gerne ihre Zeit und geht ein bisschen spazieren oder beobachtet die Axolotls. "Diese Tiere finde ich total spannend! Cool, dass es so was hier zu sehen gibt", findet Anja. Bei den Volieren für die Eulen bleibt sie dagegen nicht so gerne stehen. "Irgendwie denke ich immer, dass es ja wilde Vögel sind und sie vielleicht gerne mehr Platz hätten...", erklärt die Vegetarierin ihre Bedenken. (Auf einem Schild neben dem Gehege steht zu lesen, dass es den Vögeln im Botanischen Garten gut geht.)
Zumindest gibt es aber ja auch freilaufende Tiere im Garten, wie die Störche und die Pfauenfamilie. Beide Vogelarten treffen wir auch heute auf unserem Weg zum Tropenhaus - auch eins von Anjas Highlights im Garten. Einen kurzen Halt machen wir außerdem beim neugebauten Bienenhaus aus Weiden, das scheinbar noch nicht ganz fertiggestellt ist. Spannend, was hier dank des Engagements der Uni Oldenburg, die den Garten betreibt, so entsteht.
Zu jeder Jahreszeit anders: Der Botanische Garten Oldenburg |
In den Kästchen verstecken sich Stempel für Kinder (Papier mitnehmen empfiehlt sich!) |
Anja genießt die Sonne inmitten der Alpenlandschaft des Botanischen Gartens |
Da ich den Botanischen Garten ja schon kenne und noch ein bisschen mehr vom Haareneschviertel sehen möchte, bleiben wir heute gar nicht so lange dort, sondern ziehen wieder weiter. An der Auguststraße, die die Ofenerstraße mit dem Ziegelhofviertel verbindet, entdecken wir eine Kneipe ("Bei Beppo"), die ganz gemütlich aussieht. Mich würde interessieren, ob das wirklich so ist. Doch Anja sagt mir, dass sie noch nie in dem Lokal war und mir deshalb gar nichts darüber erzählen kann (außer, dass sie einen ehemaligen Kollegen von uns hier immer draußen sitzen sieht und grüßt).
Hundehütte an Hundehütte - doch bei diesen schönen Details wird der Anblick nie langweilig! |
Eckkneipe "Bei Beppo" lädt zum Verweilen ein |
"Wir bewegen uns hier an der Grenze zum Ziegelhofviertel", bemerkt Anja als wir die Auguststraße hoch gehen. Entlang der Straße stehen ein paar größere Altbauten, die mich ein bisschen an Berlin erinnern. "Hier sind bestimmt viele Studenten-WGs", vermute ich. Die Zugunterführung, die wir auch passieren, ist laut Anja leider oft ein Schandfleck des Viertels. "Ich verstehe nicht, warum einige Leute hier ihren Müll abladen", empört sie sich zurecht.
Wir gehen noch ein Stück weiter, weil Anja mir - genauso wie Lara im vorhergehenden Artikel - gerne den Treffpunkt der Haarensch-Bewohner/innen zeigen möchte: einen kleinen Stadtteilsupermarkt (der laut Bezeichnung eventuell aber zum Ziegelhofviertel gehört). "Hier sehe ich immer Leute aus meiner Straße und es ist sehr praktisch, eine Einkaufsmöglichkeit so nah an der Wohnung zu haben", führt Anja aus.
Noch schnell etwas fürs Essen besorgen? Kein Problem für Anja, dank kleinem Stadtteilsupermarkt um die Ecke |
Da wir beide aber gerade nichts einkaufen müssen, schieße ich nur ein unverfängliches Foto (für große Supermarktketten brauchen wir hier ja keine Werbung zu machen) bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen. Es geht die Auguststraße zurück bis zur Liebfrauenschule, wo wir links in die Katharinenstraße abbiegen. Anja möchte mir nämlich noch unbedingt einen ihrer heimlichen Lieblingsorte im Viertel zeigen. "Hm, wo der wohl ist", frage ich mich. Wir sind schon fast an der Peterstraße, als sie auf einen alten Kastanienbaum zeigt. "Den finde ich einfach wunderschön!" <3
Die alte Kastanie vor dem Edith Ruß Haus ist wirklich eine Augenweide |
Und auch die umliegenden Bäume sind einen genaueren Blick wert |
Gleich um die Ecke befindet sich das imposante PFL ("Peter Friedrich Ludwigs Hospital"), das heute als Kulturzentrum genutzt wird. "Hier müsste ich viel öfter mal rein gehen", gibt Anja zu. Aber ich kenne das ja auch, dass man manchen Dingen, die man direkt vor der Haustür hat, ganz ungerechtfertigt nicht so viel Beachtung schenkt. Aber so bleibt einem wenigstens immer noch etwas übrig, das man in seinem eigenen Stadtteil noch erleben kann ;)
Im PFL gibt es Veranstaltungen, Versammlungen und die Zentrale Stadtbibliothek |
Anja und ich beenden unseren Spaziergang an dieser Stelle, auch wenn wir nicht bis an alle Grenzen des Haareneschviertels gekommen sind. Dass es kein reines Wohnviertel ist, haben wir aber auch so festgestellt. Hier gibt es Natur (Botanischer Garten), Kultur (PFL, Edith Ruß Haus), Bildung (Schulen und Fachhochschule), Sport (große Turnhalle des OTB), Medizin (Evangelisches Krankenhaus), und und und. Jedenfalls mehr als gemähte Vorgärten und Rosen, die sich an Eisenzäunen ranken, so viel ist klar!
Das war also der zweite Teil meiner Reise durch die Oldenburger Stadtteile und ich hoffe, dass es euch wieder gefallen hat. Ich habe mittlerweile gemerkt, dass es gar nicht so einfach ist, manche Viertel genau voneinander abzugrenzen und bitte um Nachsicht, falls ich mal eine dieser unsichtbaren Grenzen überschreite. So streng müssen wir es vielleicht ja auch nicht nehmen. Wenn man in einem Stadtteil wohnt, bewegt man sich wahrscheinlich auch eher in einem bestimmten Radius als innerhalb einer vorgegebenen Fläche.
Also fühlt euch dazu eingeladen, die Oldenburger Stadtteile, sowohl euren eigenen als auch andere, näher zu erkunden und Überraschendes dabei zu entdecken.
Im neuen Jahr, undzwar genau am 01. Januar 2019 geht es dann vom Stadtkern an den äußersten Rand, nämlich nach Ofenerdiek. Freut euch auf einen kleinen Kontrast zu den bisher gezeigten Vierteln und auf mehr schöne Ecken aus eurer Stadt!
1 Kommentare